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2024

1973

Amts- und Wyberschiesset, Schüpfheim

 

Seit 1904 schiessen Frauen an der "Amts- und Wyberschiesset" im Entlebuch mit. Der Name dieses Traditionsanlasses geht jedoch nicht auf die Beteiligung der Frauen zurück, vielmehr auf die Art und Weise, wie die Siegerprämien zustande kommen. Aus dem Entlebucher Urkundenbuch ist bekannt, dass bereits im 15. Jahrhundert die Luzerner Regierung Schützenfeste im Entlebuch mit Spenden für Siegerprämien unterstützten. Nach der Helvetischen Revolution 1798 wurden diese Spenden der Regierung eingestellt. Seither werden die Preise für die Schützenköniginnen und -könige von Frauen aus dem Entlebuch gespendet. Diese Tradition hält sich bis in die heutige Zeit. So wurden gemäss den Organisatoren im Jahr 2018 2200 Briefe mit der Bitte um Gaben an Entlebucherinnen versendet, worauf etwas mehr als die Hälfte entweder Geld oder Alltagsgegenstände für den Gabentempel spendeten. Der Name kommt also nicht von den Teilnehmerinnen, sondern von den Sponsorinnen der Preise. Hier im Bild das "Amts- und Wyberschiesset" 1973 in Schüpfheim.

Bildquelle: ETH-Archiv

Quellen:

SRF-Beitrag vom 29. April 2018

SRF-Beitrag vom 26. Mai 1976